Adventskalender 2020
Im Spät-Sommer haben Fritz und Oma bei uns im Garten fleißig Haselnüsse aufgesammelt, die von unseren Büschen auf die Wiese gefallen sind. Über die Wochen hinweg ist dabei ein halber Eimer zusammengekommen. Aber was machen wir mit diesen ganzen Nüssen. Nach kurzer Recherche im Internet haben wir den Haselnusslikör gefunden — den wollen wir ausprobieren und legten gleich los.
Im Rezept steht so unscheinbar etwas von 250g Haselnüssen. Anders, als man das vielleicht sonst machen würde haben wir die nicht im nächsten Supermarkt gekauft sondern — natürlich — die eigenen, gesammelten Nüssen benutzt.
So war der schnell gefasste Plan, der uns aber eine Menge Arbeit gemacht hat. Wie es und dabei ergangen ist, zeigen und erzählen wir Euch in diesem Beitrag.
Original gefunden bei happy plate.
Zutaten
250g ganze Haselnüsse
300ml Weinbrand
500ml Vodka
1 Zimtstange
1 Vanilleschote
150g Kandiszucker
Zum Enthäuten der Hasnusskerne benötigen wir noch ein Päckchen Backpulver.
Zubereitung
Haselnüsse schälen und enthäuten
- Die Vorstellung dabei war: Wie schwer kann es schon sein, mal eben die Haselnüsse zu schälen.Das war aber bei weitem nicht so leicht wie gedacht. Die harte Schale machte es fast unmöglich die Nüsse mit einem Hand-Nussknacker zu öffnen. Also musste der Hammer herhalten und dann Nuss für Nuss auf das Schlagbrettchen legen, einen kurzen knackigen Schlag auf die Nuss und die Schale von der Nuss pulen. Das Ganze hat dann insgesamt fast zwei (2!!!) Stunden gedauert.
- Ergebnis war, dass wir die Nusskerne (mehr oder weniger zerstört) hatten, die aber immer noch eine braune Schale bzw. Haut um den Kern herum hatten. Da diese Haut für einen bitteren Geschmack sogt, muss diese ab. Omas Tipp war, die Haselnüsse einfach mit einer Packung Backpulver aufzukochen, dann lösen sie sich einfach ab. Also los: Haselnüsse und Backpulver in einen Topf…
- Das Ganze mit Wasser aufgießen und für etwa fünf Minuten kochen lassen. Das Wasser verfärbt sich dabei deutlich — fast schwarz.
- Die Kerne haben wir dann in einem Küchensieb abgeschüttet, auf ein Backblech verteilt und dann Nuss für Nuss die Häutchen entfernt.
- Das war wieder eine unfassbar fummelige Arbeit und hat wieder gut eine Stunde gedauert. Vielleicht war es auch nur dadurch etwas aufwendiger, weil wir viele Nusskerne durch die Hammer-Methode zerstört hatten und die Nüsse insgesamt ziemlich klein waren. Bei den größeren und ganzen Nüssen ging es wirklich sehr gut und leicht.
Alles in Allem hat nach dem ganzen Aufwand der halbe Eimer Nüsse gerade mal 212g Haselnüsse ergeben. Kaum zu glauben, wenn man diesen Aufwand erlebt hat und dann die Supermarktpreise (sehr günstig) dagegen sieht. Aber wir wollten ja Handarbeit…
Haselnusslikör ansetzen
- Damit war die aufwendige Arbeit aber schon erledigt. Die Nüsse haben wir nun in einem Gefrierbeutel mit dem Fleischhammer bearbeitet und in ein großes Glasgefäß gegeben. Wir haben dazu eine 3 Liter-Flasche genommen.
- Die Vanilleschote wird in der Hälfte aufgeschnitten, das ausgekratzte Mark und die Schoten in die Flasche füllen.
- Alle anderen Zutaten werden einfach in die Flasche gegeben, einmal gut geschüttelt und dann verschlossen.
- Das Ganze wird nun für acht Wochen ruhen gelassen. Wir haben immer mal wieder alles gut durchgeschüttelt und neugierig die Nase in die Flasche gesteckt.
Seihen und Filtern
- Gestern waren die 8 Wochen bei uns vorbei und es ging daran das ganze zu filtern. Also alles durch das Küchensieb geben.
- Das Grobe haben wir dann durch ein Seihtuch gegeben. So klar und fein wie im Originalrezept ist es bei uns noch nicht geworden.
- Jetzt stehen in der Flasche noch einmal zwei Wochen Reifung an und dann werden wir das Ganze noch ein oder zwei Mal durch einen Kaffeefilter filtern. Geschmacklich ist das aber schon jetzt ein richtiger Genuss. — Prost!
Unser Likör ist dann passend zum Jahreswechsel fertig und wir freuen uns — nach der vielen Handarbeit und Wartezeit — sehr ihn endlich zu einem schönen Kaffee und den selbstgebackenen Plätzchen zu genießen.
Ich bin Stefan Moeller, Hobby-Koch Genießer, Entdecker und Papa von Fritz. 2018 habe ich leckersein.de gestartet und teile dort Rezepte, Tipps und Tricks aus der Hobby-Küche.
Mit meinem Grillteam von Hammer & Kelle gibt es zudem heiße Themen rund ums Grillen, Feuer, Glut, Dutch Oven und Outdoor-Kochen.
Hi, das Rezept klingt super.
Hast Du vielleicht auch noch einen Tipp, wie man die Haselnüsse ggf. weiterverwenden könnte? Ich dachte an rumkugeln oder ähnliches aber ich bin mir nicht sicher, wie ich es gut umsetzen könnte.
Liebe Grüße
Evelin
Da bei uns sehr viel „Kleinkram“ entstanden ist, haben wir das in mehreren Gängen rausgefiltert und mit dem Rest nichts mehr gemacht.
Die Idee, das zu Rumkugeln (mit Haselnuss) zu verarbeiten ist aber hervorragend.
Das Rezept kling wirklich super. Und der Artikel mit den Bildern ist auch sehr schön 😀
Danke für deine große Mühen.
Vielen Dank und sehr gerne. Deine Seite ist auch Top.